fbpx

Das Wichtigste kurz zusammengefasst

  • Es gibt verschiedene Wege, sich auf eine mögliche Pflegebedürftigkeit vorzubereiten.
  • Ein Pflegegrad sollte möglichst frühzeitig beantragt werden, um finanzielle Unterstützung zu sichern.
  • Abhängig vom Pflegegrad stehen Pflegebedürftigen verschiedene Leistungen zur Verfügung, die den Alltag erleichtern können.


Vorsorgedokumente für den Pflegefall: Frühzeitig planen

Um bestmöglich auf eine plötzliche Pflegebedürftigkeit vorbereitet zu sein, sollten rechtzeitig Vorsorgedokumente erstellt werden. Diese Dokumente regeln wichtige Entscheidungen und stellen sicher, dass im Ernstfall die eigenen Wünsche respektiert werden.


Drei zentrale Vorsorgedokumente, die in Betracht gezogen werden sollten:

  • Betreuungsverfügung: Falls keine Vertrauensperson vorhanden ist, wird durch dieses Dokument bestimmt, wer vom Gericht als gesetzlicher Betreuer eingesetzt werden soll und welchen Umfang diese Betreuung haben soll.
  • Vorsorgevollmacht: Mit diesem Dokument bestimmen Sie eine Vertrauensperson, die in Ihrem Namen handeln darf, wenn Sie selbst nicht mehr dazu in der Lage sind. Dies betrifft sowohl finanzielle als auch gesundheitliche Entscheidungen.
  • Patientenverfügung: Hier können Sie festlegen, welche medizinischen Maßnahmen im Ernstfall durchgeführt oder unterlassen werden sollen – z. B. lebensverlängernde Maßnahmen bei schwerer Erkrankung.


Tipp

Es ist ratsam, vorausschauend zu planen und Vorsorgedokumente frühzeitig zu erstellen. So stellen Sie sicher, dass Ihre persönlichen Wünsche berücksichtigt werden und Angehörige entlastet sind.


Feststellung der Pflegebedürftigkeit: Wann sollte ein Pflegegrad beantragt werden?

Die Einstufung in einen Pflegegrad ist essenziell, um Unterstützung durch die Pflegeversicherung zu erhalten. In Deutschland gibt es fünf Pflegegrade, die den individuellen Hilfebedarf widerspiegeln – je höher der Pflegegrad, desto umfangreicher sind die Leistungen.

Viele Menschen zögern jedoch, den Antrag zu stellen, weil sie denken, es sei noch zu früh. Doch die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit erfolgt oft schleichend. Sobald spürbar wird, dass alltägliche Aufgaben nicht mehr eigenständig bewältigt werden können, sollte der Antrag bei der zuständigen Pflegekasse gestellt werden.

Überprüfe deinen Pflegegrad in 3 Minuten

Wurde dein Pflegegrad zu niedrig eingestuft? Finde es in wenigen Minuten mit unserem Schnell-Check heraus!

Schnelle Pflegegrad-Einschätzung

Individuelle Handlungsempfehlungen

Kein Papierkram – einfach & digital

Jetzt Pflegegrad prüfen


Der richtige Zeitpunkt für den Antrag

Es ist wichtig, den Antrag so früh wie möglich zu stellen, da die Leistungen erst ab dem Monat gezahlt werden, in dem der Antrag eingereicht wurde.

Tipp

Je früher der Antrag eingereicht wird, desto schneller erhalten Sie finanzielle Unterstützung. Rückwirkend werden Pflegeleistungen nicht gezahlt – es zählt das Eingangsdatum des Antrags.


Wie erfolgt die Antragstellung bei der Pflegekasse?

Die Pflegekasse ist immer an die jeweilige Krankenkasse angegliedert. Das bedeutet, dass Ihre Pflegekasse den gleichen Namen trägt wie Ihre Krankenkasse. Nach Antragstellung beauftragt die Pflegekasse den Medizinischen Dienst (MD) oder bei Privatversicherten MEDICPROOF, um die Pflegebedürftigkeit zu beurteilen.


Anmerkung

Die Pflegekasse ist an die jeweilige Krankenkasse angegliedert. Das bedeutet, Ihre Pflegekasse trägt den gleichen Namen, wie Ihre Krankenkasse.


Die fünf Pflegegrade – alles, was Sie wissen müssen

Seit 2017 gibt es in Deutschland statt der bisherigen drei Pflegestufen insgesamt fünf Pflegegrade, die eine präzisere Einschätzung der Pflegebedürftigkeit ermöglichen. Dadurch erhalten bereits Menschen mit geringeren Einschränkungen Zugang zu wichtigen Unterstützungsleistungen. Die Pflegegrade erfassen die gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit, unabhängig davon, ob diese körperlicher, geistiger oder psychischer Natur sind.

Die Einstufung in einen Pflegegrad erfolgt durch eine Begutachtung, die von der Pflegeversicherung in Auftrag gegeben wird. Je nach Versicherungsart wird die Begutachtung entweder vom Medizinischen Dienst (MD) für gesetzlich Versicherte oder von MEDICPROOF für privat Versicherte durchgeführt.

Counselor background
Noch unsicher? Hier findest du Antworten
Dein Anliegen verdient die beste Unterstützung. Lies unseren Ratgeber Pflegegrad abgelehnt – So legst du erfolgreich Widerspruch ein und erfahre, wie du Widerspruch & Klage optimal für dich nutzt.


So wird die Pflegebedürftigkeit bewertet

Die Bewertung der Pflegebedürftigkeit erfolgt anhand eines standardisierten Punktesystems, das die Selbstständigkeit in sechs unterschiedlichen Bereichen überprüft. Während der Begutachtung werden insgesamt 60 Fragen gestellt, die sich auf folgende Module beziehen:

  1. Mobilität – Fähigkeit zur eigenständigen Bewegung im Alltag.
  2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten – Erinnerungsvermögen und Verständigung.
  3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen – z. B. emotionale Belastungen oder Verhaltensauffälligkeiten.
  4. Selbstversorgung – Unterstützung bei der Körperpflege und Ernährung.
  5. Umgang mit Krankheit und medizinischer Versorgung – z. B. Medikamenteneinnahme oder Therapien.
  6. Gestaltung des Alltags und sozialer Kontakte – Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.


Jedes Modul wird unterschiedlich gewichtet, da einige Bereiche für die Bewältigung des Alltags wichtiger sind als andere. Anhand der erreichten Gesamtpunktzahl erfolgt die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade.


Welche Leistungen stehen bei den Pflegegraden zur Verfügung?

Die Einstufung in einen Pflegegrad ist entscheidend für die Höhe der finanziellen Unterstützung und der Leistungen durch die Pflegeversicherung. Die einzelnen Pflegegrade und ihre entsprechenden Leistungen umfassen:

1
2
3
4
5
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
347 € p.M.
Pflegegrad 3
599 € p.M.
Pflegegrad 4
800 € p.M.
Pflegegrad 5
990 € p.M.
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
796 € p.M.
Pflegegrad 3
1.497 € p.M.
Pflegegrad 4
1.859 € p.M.
Pflegegrad 5
2.299 € p.M.
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
721 € p.M.
Pflegegrad 3
1.357 € p.M.
Pflegegrad 4
1.685 € p.M.
Pflegegrad 5
2.085 € p.M.
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
1.685 € p. a.
Pflegegrad 3
1.685 € p. a.
Pflegegrad 4
1.685 € p. a.
Pflegegrad 5
1.685 € p. a.
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
1.854 € p. a.
Pflegegrad 3
1.854 € p. a.
Pflegegrad 4
1.854 € p. a.
Pflegegrad 5
1.854 € p. a.
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
805 € p.M.
Pflegegrad 3
1.319 € p.M.
Pflegegrad 4
1.855 € p.M.
Pflegegrad 5
2.096 € p.M.


Tabelle: Leistungen nach Pflegegraden ab 2025

Tipp

Pflegeleistungen sollten so früh wie möglich beantragt werden, da sie erst ab dem Monat der Antragstellung gewährt werden.


Während Pflegebedürftigen mit Pflegegrad 1 unter anderem der Entlastungsbetrag zusteht, können Personen ab Pflegegrad 2 unter anderem Pflegegeld oder Pflegesachleistungen, sowie Verhinderungspflege beantragen.

Pflegeleistungen sichern – einfach & unkompliziert

Ob erstmaliger Antrag oder Höherstufung – wir helfen dir, die richtigen Leistungen zu erhalten.

Sicher & fehlerfrei beantragen

Maximale Ansprüche nutzen

Schnelle Bearbeitung

Pflegeleistungen sichern


Pflegegrad beantragen – so funktioniert es

Der Antrag auf einen Pflegegrad erfolgt direkt bei der zuständigen Pflegekasse, die Ihrer Krankenkasse angegliedert ist. Nach der Antragstellung wird ein Pflegeantrag zugesendet, der sorgfältig ausgefüllt und zurückgeschickt werden muss.


Der Antrag enthält wichtige Informationen, darunter:

  • Persönliche Daten des Pflegebedürftigen
  • Angaben zur gewünschten Pflegeleistung
  • Angabe des gewünschten Pflegeortes (zuhause oder stationär)

Nach Eingang des Antrags beauftragt die Pflegekasse einen Gutachter, der den individuellen Hilfebedarf prüft und eine Einstufung in den passenden Pflegegrad vornimmt.

Mit diesen Services unterstützt Pflegewächter Pflegebedürftige und ihre Angehörige
Diese Services können Sie über die Pflegewächter Plattform nutzen


Unterstützung für pflegende Angehörige: Entlastung und Schulungsmöglichkeiten

Pflegende Angehörige übernehmen oft eine entscheidende Rolle in der häuslichen Pflege. Sie unterstützen ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder bei täglichen Aufgaben, begleiten sie zu Arztbesuchen oder kümmern sich um hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kann jedoch herausfordernd sein, insbesondere ohne entsprechende Vorbereitung und Unterstützung.

Daher gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Angehörige sich entlasten und auf ihre Aufgaben vorbereiten können. Eine wertvolle Unterstützung bieten kostenlose Pflegekurse, die Angehörigen helfen, die Pflegebedürftigkeit besser zu bewältigen und praktische Tipps für den Alltag zu erhalten.

Dein wöchentlicher Pflege-Guide

Dein kompakter Pflege-Newsletter mit wertvollen Tipps und aktuellen Updates – alles Wichtige auf einen Blick.



Tipp

Unabhängig vom Pflegegrad können Angehörige kostenfreie Pflegekurse in Anspruch nehmen. Diese Schulungen vermitteln wertvolle Kenntnisse, darunter:

  • Umgang mit krankheitsbedingten Herausforderungen, z. B. Demenz oder Mobilitätseinschränkungen.
  • Therapie- und pflegebezogene Belastungen meistern, um die eigene Gesundheit zu erhalten.
  • Praktische Tipps zur Alltagsbewältigung, wie Mobilitätsunterstützung oder Kommunikation mit Pflegebedürftigen.

Die Teilnahme an diesen Kursen gibt Angehörigen mehr Sicherheit in der täglichen Pflege und hilft ihnen, ihre Liebsten bestmöglich zu unterstützen.


Pflegewiderspruch & Klage: Ihre Rechte und Möglichkeiten

Wurde Ihr Antrag auf einen Pflegegrad oder ein Höherstufungsantrag abgelehnt? In solchen Fällen haben Versicherte die Möglichkeit, einen Widerspruch gegen den Pflegegradbescheid einzulegen. Ein Widerspruch bietet die Chance, die Einstufung durch eine erneute Begutachtung zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Die Pflegeversicherung beauftragt in der Regel den Medizinischen Dienst (MD) oder bei Privatversicherten MEDICPROOF, um den Pflegebedarf erneut zu bewerten. Nach dieser erneuten Begutachtung wird die endgültige Entscheidung über den Widerspruch getroffen.


Wurde dein Pflegegrad zu niedrig eingestuft?

Falsche Pflegegrad-Einstufung? Unsere Partneranwälte kämpfen für deine Ansprüche – schnell und ohne Risiko.

Jetzt kostenlos prüfen lassen


Klage vor dem Sozialgericht: Der nächste Schritt

Wenn der Widerspruch erfolglos bleibt, besteht die Möglichkeit, eine Klage beim Sozialgericht einzureichen. In diesem Fall werden Ihre Ansprüche erneut geprüft und von einem Gericht unabhängig bewertet.

Unsere Partneranwälte stehen Ihnen dabei zur Seite und übernehmen die gesamte Korrespondenz mit der Pflegekasse und dem Sozialgericht – von der Klageeinreichung bis hin zur Verhandlung. Voraussetzung für diesen Service ist, dass der Widerspruch bereits über Pflegewächter eingereicht wurde.

Hinweis

Die Einreichung einer Klage kann ein längerer Prozess sein, aber es besteht die Chance, eine gerechtere Einstufung und damit bessere Leistungen zu erhalten.


Counselor background
Mehr zu diesem Thema
Du möchtest noch tiefer in das Thema eintauchen? Erfahre in unserem Artikel alles Wichtige zu Pflegeleistungen 2025 – Dein Anspruch & Möglichkeiten.


Fazit: Rechtzeitig handeln und Unterstützung nutzen

Pflegebedürftigkeit tritt oft unerwartet auf und bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Es ist wichtig, frühzeitig Vorsorgedokumente zu erstellen und die richtigen Leistungen zu beantragen. Sollte es zu einer falschen Einstufung des Pflegegrads kommen, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen – von einem Widerspruch bis hin zur Klage vor dem Sozialgericht.

Haben Sie Fragen zu unseren Services? Kontaktieren Sie uns über den Livechat oder unser Kontaktformular.


Häufig gestellte Fragen

Wo muss ich einen Pflegegrad beantragen?

Den Pflegegrad beantragen Sie bei Ihrer Pflegekasse, die an Ihre Krankenkasse angegliedert ist.

Habe ich Anspruch auf einen Pflegegrad?

Ob Ihnen ein Pflegegrad zusteht, hängt von Ihrem Grad der Selbstständigkeit ab. Eine Begutachtung hilft bei der Feststellung.

Wann erhalte ich Pflegegeld?

Pflegebedürftige mit mindestens Pflegegrad 2 können Pflegegeld erhalten, wenn sie unter anderem in häuslicher Umgebung gepflegt werden.

Dein umfassender Ratgeber zum Thema Pflege

Mit Experten haben wir einen Ratgeber erstellt, der dir exklusive Infos zum Thema Pflege vermittelt – kompakt, verständlich und praxisnah. Damit wirst auch du zum Pflege-Experten.

Vorheriger Nächster
Alle Beiträge
Altersgerechter Badumbau: So sicherst du dir den Zuschuss zum barrierefreien Bad
24 Apr. 2025
Entlastungsbudget
Pflegeleistungen
Neues Entlastungsbudget ab 2025: Gemeinsamer Jahresbetrag für Kurzzeit- und Verhinderungspflege
04 Apr. 2025
Pflegezusatzversicherung
Vorsorgen
Die Pflegezusatzversicherung – Im Pflegefall gut abgesichert?
04 Feb. 2025

Sichern Sie sich jetzt Ihr Pflegebudget 2025!

Beantragen Sie jetzt Ihre Verhinderungspflege für 2025 und sichern Sie sich frühzeitig bis zu 3.539 € Unterstützung!